Frauenrechte in der Coronakrise – Rolle rückwärts für die Gleichberechtigung?

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Mittwoch, 10. März 2021

19:00 Uhr

Bis

Mittwoch, 10. März 2021

20:00 Uhr

Die Corona Krise ist auch eine Krise der Frauen, denn die Pandemie hat wie unter einem Brennglas als gesellschaftlicher Ausnahmezustand deutlicher denn je bestehende Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern sichtbar werden lassen. Wie muss eine gendergerechte Krisenpolitik gestaltet sein, damit Frauen nicht als Heldinnen gefeiert aber wirtschaftlich ins Hintertreffen geraten? Wie kann verhindert werden das Corona nicht für eine Rolle rückwärts bei den Frauenrechten sorgt und die Krise zur Gefahr für erreichte Gleichstellung wird? Fragestellungen auch und gerade von Relevanz in der Woche des Internationalen Frauentages.

Es sind mehrheitlich die Frauen, ob als Mütter in den Familien, die sich um die Kinderbetreuung oder Eltern in Pflegesituation kümmern, als Erzieherinnen und Lehrerinnen, die Betreuungs- und Bildungsangebote aufrechterhalten und als Ärztinnen, Pflegekräfte und im Krankenhausbetrieb sowie im Einzelhandel, an vorderster Front sich gesundheitlichen Gefahren im Beruf aussetzen, oftmals schlecht und unterbezahlt. Für diese systemrelevante Arbeit, übrigens mehrheitlich auch von Frauen im Ehrenamt in vielen zivilgesellschaftlichen Initiativen und Organisationen, gibt es zwar warme Worte undDank, selten konkrete staatliche Unterstützung. Die vielfältigen Belastungen für Frauen sind unsichtbar und sind der „blindeFleck“ in einer männlich dominierten Krisenpolitik. Trotz ihrer Leistungen im Beruflichen und im Privaten ist schon jetzt zu befürchten, dass Frauen in der Krise selber und dann an deren Folgen stärker leiden werden, seelisch und körperlich belastet von Doppelschichten, konfrontiert mit Einkommensverlusten und Arbeitsplatzverlust oder dem Karriereknick wegen Ausfallzeiten. Die Folge der gesellschaftlichen Geringschätzung von Care-Arbeit als typisch weibliche unterbezahlte Tätigkeit zeigt: Corona stellt die gestellungspolitische Systemfrage.

Darüber hinaus kommt es in der Coronakrise zu einem dramatischen Anstieg häuslicher Gewalt gegen Frauen und Kinder. Social Distancing, monatelange Homeoffice Situationen, Kita- sowie Schulschließungen stellen eine erhöhte Gefahrenquelle der Gewalt durch Partner für Frauen und Kinder in ihrem privaten Umfeld dar. Frauen-Notrufeinrichtungen und Frauenhäuser arbeiten am Limit um Betroffenen Unterstützung und Schutz zu bieten. Vielerorts fehlt es an Personal und Räumlichkeiten. Wieder einmal wird die mangelnde stringente Umsetzung u.a. der Istanbul Konvention durch eine gendergerechte Ausgestaltung von Politik beim Thema Gewaltschutz, auch auf Kreisebene, deutlich.

Mit Silvia Brünnel, MdL von Bündnis 90/DIE GRÜNEN und Sprecherin für Frauen, Familie, Inklusion, Senior*innen und Demografie sowie Susanne Klein vom Frauenhaus & Beratungs- und Interventionsstelle/Frauen helfen Frauen Wetterau e.V. diskutiert Myriam Gellner, Spitzenkandidatin der GRÜNEN Wetterau.

Die Veranstaltung ist öffentlich. Fragen aus dem Publikum willkommen!

Teilnahme am Meeting per Computer, Tablet oder Smartphone: https://www.gotomeet.me/GrüneWetterau/frauenrechte
Teilnahme per Telefon: +49 891 2140 2090
Zugangscode: 706-569-645

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